Ruth Bachenheimer ( *

Quelle: www.statistik-des-holocaust.de
Quelle: www.statistik-des-holocaust.de

30. September 1942

Transport von Karlsruhe - Mainz - Darmstadt in das Generalgouvernement (vermutl. Treblinka).

 

Unter den 925 Deportierten befanden sich ab Darmstadt 24 Bad Nauheimer Juden, darunter

17 Bewohner des Jüdischen Altersheimes in der Frankfurter Straße 63/65.

 

Das Ehepaar Eckstein mit den Söhnen Martin und Heinz wohnten, ebenso wie Herta Klarer in der Frankfurter Straße 58.

Irene Spiegel war aus der Stresemannstraße 32 (Fürstenstraße) verschleppt worden, Frieda Bodenheimer aus der Karlstraße 19 und Edith Gerson aus der Kurstraße 1

 

Ruth Bachenheimer ist unter der Nr. 221 aufgeführt.

 

Gedenkblatt für Ruth Bachenheimer, eingereicht von der Schwägerin Eva Bachenheimer, geb. Hefner aus Los Angeles

Fanny Bachenheimer (geb. Oppenheimer)

Foto: Initiative Stolpersteine Charlottenburg-Wilmersdorf
VERLEGEORT
Hektorstr. 9-10

BEZIRK/ORTSTEIL
Charlottenburg-Wilmersdorf – Halensee
VERLEGEDATUM
20.10.2009

GEBOREN
28.11.1868 in Darmstadt
DEPORTATION
am 01.11.1941 von nach Łódź / Litzmannstadt
ERMORDET
23.11.1941 in Łódź / Litzmannstadt

Fanny Bachenheimer wurde als Fanny Oppenheimer am 28. November 1868 in Darmstadt geboren. Sie war verheiratet mit Salomo Bachenheimer, geboren am 7. September 1863. Wann er starb, ist nicht bekannt. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Ruth Bachenheimer, die am 1. März 1905 geboren wurde, und Otto Bachenheimer, geboren am 20. September 1898. Beide Kinder kamen in Wesermünde (heute ein Teil von Bremerhaven) zur Welt.

Die Tochter Ruth wohnte zum Zeitpunkt der Abgabe der von allen für Deportationen vorgesehenen Juden verlangten Vermögenserklärung in Bad Nauheim im Altersheim in der Hermann-Göring-Straße 65, während der Sohn Otto inzwischen in New York lebte – ihm war die Flucht aus Nazi-Deutschland gelungen.

Lässt man sich von der archivarisch erhaltenen Vermögenserklärung leiten, sind die gutbürgerlichen Umstände erkennbar, in denen die Familie in der Hektorstraße lebte. So ist vermerkt, dass sich Gemälde in der Wohnung befanden, die ansonsten eher unauffällig möbliert war. Es ist zu vermuten, dass sie sich bei ihrem Umzug in die Hektorstraße bereits von einigen Gegenständen hatte trennen müssen.

Es war ein übliches Verfahren, dass die Gestapo nach einer Deportation die Wohnungstür abschloss und die Wohnung versiegelte. Daher ist die Notiz der Pfandleihanstalt bemerkenswert, die mit der Verwertung des Inventars beauftragt war, dass „keine Möbel oder sonstiger Hausrat“ hinterlassen worden seien.

Jedoch forderte das Finanzamt Wilmersdorf-Nord noch im April 1943, eineinhalb Jahre nach der Deportation, die Einkommensteuer für 1941 ein, die es beim Oberfinanzpräsidenten geltend machte. Laut Vermögenserklärung bezog Fanny Bachenheimer Renten aus der Reichsversicherung für Angestellte in Höhe von 51,10 RM und der Jüdischen Gemeinde Wesermünde in Höhe von 84,80 RM.

Fanny Bachenheimer wurde am 1. November 1941 aus der Synagoge in der Levetzowstraße über den Güterbahnhof Moabit an der Putlitzstraße in das Ghetto Łódź/Litzmannstadt deportiert, wo sie bald danach, am 23. November, ums Leben gebracht wurde.

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Frank Siebold